Kulturkampf
Inhalt
2002–2007 / 2008 / 2009–2011 / 2012

 

Die Sache mit dem Barhocker
Till Brönners "RIO" in der Philharmonie

Gib mir Schlampenfieber

Der große Preis
Zwei Mann und Xavier Naidoo im Admiralspalast

 
Hypochonder sind ansteckend

Cordula Stratmann

Depeche Mode startet Welttournee
Masters of the Universe

So schmeckt die Einheit
"Deutschlandrundfahrt" aus Potsdam

Gib mir am Arsch
Rosenstolz und die Diddl-Maus


 

Die Sache mit dem Barhocker
Till Brönners "RIO" in der Philharmonie
Von Astrid Mathis

Möwengeschrei. Ein Hauch von Meergrün und Azurblau weht über die Bühne. Die ersten Töne vom Klavier erklingen. Das ist der Anfang für einen Roman. Aber nein, es ist der Anfang von dem Konzert mit Till Brönner und seiner Band in der Philharmonie zu Berlin. "Oceana", das Album mit dem er vor zwei Jahren begeisterte, ist Geschichte", "Rio" soll es dem Erfolgsstreich gleich tun. Künstlicher Nebel wabert durch den Raum, Violett und Türkis haben die Ozeanfarben abgelöst. Eine Bar in Rio, ja, das könnte diese Bühne jetzt tatsächlich sein. Und dann betritt Till Brönner den Raum. Sein Sakko kann sich zwischen Weinrot und Rostrot nicht entscheiden und harmoniert mit dem Saallicht, die Stretchjeans ist Stilbruch, dafür ganz im Modetrend. Egal. Wir sind in Rio. Mittendrin plätschert Wasser in die Philharmonie - scheinbar -, während sich vor dem elektrisierten Publikum Geschichten entspinnen und sonst anstrengend wirkender Jazz greifbar und sympathisch wird. Mal kündigen die Melodien auf der Trompete etwas Unheilvolles, Zögerndes an, während Schlagzeug und Percussion das Spiel rastlos vorwärtstreiben, mal versinkt Brönner mit seiner Trompete in hoffnungsloser Melancholie. Dann lieben ihn die Zuhörer am meisten; Applaus brandet in der Stille auf, nachdem jedes laute Luftholen zu viel gewesen wäre. Die Soli der Bandmitglieder - Roland Peil (Percussion), Daniel Karlsson (Klavier), Johan Leijonhufvud (Gitarre), Dieter Ilg (Bass), Wolfgang Haffner (Schlagzeug) - stehen dem des Startrompeters in nichts nach, und Till Brönner weiß das, greift sich den Barhocker und hört mit dem Fuß wippend zu. Es folgt ein Auf und Ab, einem Theaterstück gleich, und Brönner sagt lachend: "Irgendwann schreibe ich mal ein Buch, das heißt "Die Sache mit dem Barhocker." In Verehrung Leonard Cohen gegenüber, dessen Konzert er dieses Jahr miterlebte, singt er "In My Secret Life", um mit einer verspielten Variante von Eddie Harris´ "Boogie Woogie Bossa Nova" die aufkeimende Zärtlichkeit wieder zu brechen. Aber Till Brönner kann noch anders. Filmmusik aus dem Film "Die drei Tage des Condor" ertönt. Kurz darauf spielt er "The Moment", dem Fotografen William Claxton gewidmet, ein zerbrechliches Stück Jazz, das die Begegnung zweier sensibler Künstlerseelen beschreibt und den Zuhörer fragen lässt, wieso er sonst nie etwas mit Jazz anfangen konnte. Derweil Till Brönner kurz darauf mit dem Titel "Café com Pao" ein sonniges Rio in die Philharmonie singt und trompetet, versagt das Publikum im Mitmachteil "Chicadee" gänzlich. Die Dresdener wären darin besonders gut gewesen, erzählt Brönner, doch das stachelt nicht an. Und so ergreifen die Bandmitglieder die Initiative.

Wenigstens beim Applaus wird es für die Zuhörer nicht peinlich. Das können sie, applaudieren - und fordern drei Zugaben ein. Nach Konzertende schleichen zwei pubertierende Mädels auf die Bühne und schnappen sich die von Till Brönner benutzte Wasserflasche. Seine Trompete hatte zuvor ein Bühnenarbeiter sicherheitshalber schon fortgeschafft

Gib mir Schlampenfieber
Von Astrid Mathis

 
Es gab Zeiten, da unterschrieb ich den Absender meiner Briefe mit "Die Rosenstolze", und meine Freunde fragten ratlos, was das nun wieder zu bedeuten hätte. Da ging ich noch auf Glas, und AnNa R auch. 1997. Als meine Freunde mich ein paar Jahre später fragten, ob ich schon "Perlentaucher" gehört hätte, habe ich aufgehört, in Konzerte zu gehen und die Rosenstolz-CDs von Anfang bis Ende zu hören. Vor anderthalb Jahren kam dann die Jubiläumstour. "Das große Leben" wollte ich erleben, und das Schlampenfieber packte mich erneut. "Bist du dabei?" Eine so direkte Frage zum Auftakt der Deutschlandtour konnte ich nur als Einladung verstehen – und annehmen. Also: „Die Suche geht weiter“ (aktuelle CD) und rein in die Columbiahalle am Freitag, den 7. November. Wenn das Berliner Pop-Duo seine Tour schon mal in der Hauptstadt startet...
Der Vorhang hebt sich nicht. Elektrisiert starren die Fans auf die weiße Wand, als die erste Töne über die Rampe kommen. Das Video zu dem Titel "Wie weit ist vorbei?" läuft an und macht sofort eine Gänsehaut. So viel zu der Liedzeile "Wie schnell ist sofort?" Peter Plate hat sich vorgenommen, auf dieser Tour einiges anders zu machen und will nicht mehr fragen: "Geht´s euch gut? Geht´s euch auch sehr gut?" Aber er hüpft lachend über die Bühne wie eh und je, und das ist auch gut so. Dass AnNa R sich fünf Mal umzieht und damit ihrer von den Fans liebgewonnenen Marotte nachgeht, ist umständlich, aber genauso gut. Wie sie mit Tüllschleppe auf einer Schaukel in Blau getaucht "Unerwartet unerreichbar" singt, hat was. Ganz nahbar dagegen rückt Peter Plate mit seinem Lied "Ich bin irgendwo dazwischen" raus. Er erzählt: "In den anderthalb Jahren hatte ich viel Zeit, über mich nachzudenken, und da kommt ja nicht nur Gutes bei rum." Am wenigsten Monotonie.

Es ist in der Mitte des Konzertes, als Nostalgie über die beiden Berliner hereinbricht. Und sie trifft ihr Publikum beim ersten Ton, bei „Und da war ein letzter Zug“ von „Ich geh auf Glas“, um genau zu sein, während sich die Bühne mit dem Flügel hebt, und Peter Plate beweist, dass er mehr kann, als nur auf die Pauke zu hauen und den Stimmungsmacher zu mimen. Darauf folgen weitere Klassiker – „Die öffentliche Frau“ erklingt, derweil sich Marilyn Monroe, Marlene Dietrich, Hillary Clinton und Angela Merkel auf der Leinwand ins Bild drängen. Zur Abwechslung singt danach sogar Peter Plate „Sex im Hotel“ und meint, dazu müssten die Fans viel Phantasie aufbringen, er sänge das Lied begleitet von einer Boy-Band. Die Kinder, die am Eingang noch „Blaue Flecken“ ins rbb-Mikrofon trällerten, sehen einander etwas irritiert an. Sonst ist alles gut. Es kommt, was kommen muss – die Erinnerung an den Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 1998, (bei dem sie Gildo Horn den Sieg überlassen mussten) und damit „Herzensschöner“. Das Publikum ist begeistert. Die gefühlvolle Seite von Rosenstolz ist eben doch die beste. Wobei ... „Willkommen“ mit dem Titelsong von dem Musical „Cabaret“ zu beginnen, ist natürlich ein Geniestreich und gewinnt dem massenpublikumswirksamen Lied mal eine andere Seite ab, eine, die nicht nach massentauglichem Weichspüler riecht. Clever gelingt auch „Gib mir Sonne“, bei dem silberne Konfettifetzen in die Luft fliegen und vom Inhalt ablenken. Dass „Schlampenfieber“ in einer neuen Version präsentiert wird, erwarten die Fans. Plate kündigt sie als „Dilettanten-Version“ an, sie klingt nach „schubidubidu“ und rockt ohne Dilettantismus. „Schlampenfieber“ ist eben Kult.

Ja, und schließlich runden AnNa R. und Peter Plate ihren Herzschmerz- und Freue-dich-des-Lebens-Abend mit einem Zugabenblock ab, der „Liebe ist alles“ und „Blaue Flecken“ mitbringt. Inzwischen haben Rosenstolz und ihre Bandmitglieder mehrere Dutzend Rosen in die Fangemeinde geschmissen, und Peter Plate hatte doch wieder gefragt: „Geht es euch gut? Geht es euch auch sehr gut?“

Als ich gehe, gehe ich sogar ein bisschen auf Glas.

Der große Preis
Zwei Mann und Xavier Naidoo im Admiralspalast
Von Astrid Mathis

 
Der richtige Handyanbieter kann Gold wert sein, das weiß man sowieso. Dass es sich auch musikalisch auszahlen kann, lehrte seine Fans kürzlich Xavier Naidoo. Hatte er doch bei dem Preisausschreiben für Künstler seines Mobilfunkanbieters mitgemacht und das Konzert im Admiralspalast gewonnen. Jedenfalls tischte er diese Geschichte am Sonnabend den Gewinnern der Vodafone-Aktion (Vodafone Music Unlimited) auf. Natürlich war es umgekehrt. Tausende hatten versucht, eine Eintrittskarte für das erst vor drei Monaten anberaumte "Zwei Mann und Xavier Naidoo" zu gewinnen. Am Ende sahen sich Xavier Naidoo, Ralf Gustke (Schlagzeug) und Neil Palmer (Piano) 1900 Gästen gegenüber. Der Gewinn lag zweifelsohne auf beiden Seiten. Naidoo hatte die Fans, mal abgesehen von den zwei Mann, für sich und die Fans Naidoo. Dessen 74-jährige Mutter soll übrigens den Anstoß für den Unplugged-Abend gegeben haben, da sie es gern mal ein bisschen ruhiger haben wollte bei einem Konzert, erzählte der Sänger augenzwinkernd. Überhaupt kam Naidoo so ein ruhiges Konzert gerade recht. Textblätter vor der Nase, ein Stuhl zum bequemen Sitzen - er geriet direkt ins Schwärmen. Die Fans hatten von der gemütlichen Atmosphäre ebenso viele Vorteile. Absperrung weg, und schon trennten sie nur wenige Zentimeter von der Bühne und damit von Xavier Naidoo. Ein intimerer Rahmen war ihnen lange nicht gegeben.

"Mein Telefonanbieter hat gesagt, ich habe das Publikum zur freien Verfügung. Was mache ich denn nur mit euch?" fragte er nach einem phantastischen Unplugged-Einstieg mit dem Simon/Garfunkel-Hit "Bridge over troubled Water" in den Raum und hatte auch schon eine Idee. Nämlich: in Zeiten der Finanzkrise, die eines Tages Konzerte unmöglich macht, weil er nicht mehr aus Mannheim rauskommt und keiner der Gäste Konzerttickets bezahlen kann, neue Söhne Mannheims ausbilden zum Beispiel. "Ich brauche einen Freiwilligen oder eine Freiwillige..." Weiter kam der Sänger nicht, schon wurde er von begeisterten Zurufen unterbrochen. "Ihr wisst doch gar nicht, was ich will." Pause. - "Eine Freiwillige, die sich hier oben auszieht." Wer bis dahin nicht wusste, dass Xavier Naidoo Humor hat, dem war es spätestens nach diesem Satz klar. Ernst gemeint war er jedenfalls nicht, auch wenn es genügend Freiwillige gab. Und damit sich die künftigen Sänger in das Lied vor ihrem großen Auftritt einfühlten, sang er "Das hat die Welt noch nicht gesehen" von den Söhnen Mannheims noch einmal allein.

Von da an wurde der Abend so interaktiv, wie der Künstler angekündigt hatte. Eine Frau durfte zum Beispiel bestimmen, dass "Wo willst du hin" in einer Reggae-Version gespielt wird. - Nichts leichter als das. Schwieriger wurde es bei der Zugabe für den Engländer Neil Palmer, das Lied "20000 Meilen über dem Meer" mit Neue Deutsche Welle-Beat zu unterlegen. NDW sagte ihm zunächst rein gar nichts. "Play just crazy", riet ihm Naidoo. Schon stieg Palmer in den Rhythmus von Nenas "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" mit ein. Da war das Konzert im Admiralspalast längst am Siedepunkt angekommen. Neben Naidoos eigenen und Söhne Mannheims-Liedern wurden Interpretationen von "Fields of Gold" (Sting), "Hey Jude" (Beatles) und "What a wonderful World" (Louis Armstrong) zu einem besonderen Klangerlebnis.

"Ich kann die Texte nicht", klagte eine Konzertbesucherin auf einmal lautstark, outete sich damit als unechter Fan und tröstete sich dann selbst, "aber er auch nicht." (nur bei "Hey Jude", sonst war Xavier Naidoo textsicher und brauchte keine Textblätter - Anmerkung der Redaktion) "Da stehen die Zwischentexte, die ich euch sage, drauf", hatte der wiederum dem Publikum die Rolle der Blätter mitten im Konzert erklärt.

Nachdem der Sänger im Anschluss an die Pause Hustenbonbons unter den Konzertbesuchern verteilt hatte, widmete er das Lied "Dieser Weg" der Finanzkrise, von der an dem Abend aber niemand etwas wissen wollte, und spielte bei "Wir haben alles Gute vor uns" auf den Auftritt der potenziellen Sänger an, die am Bühnenrand bereits auf ihren Einsatz warteten. Bei diesem Auftritt riss es auch den festgesessensten Gast von seinem Platz hoch. Das Konzert zur Selbsthilfe aus der Weltwirtschaftskrise, wie Naidoo es nannte, steuerte auf den Höhepunkt zu. Und als sich die Nervosität der ersten Minuten gelegt hatte, drehten die drei Nachwuchs-Sänger im Background zu "Das hat die Welt noch nicht gesehen" sogar voll auf und Naidoo hatte tatsächlich eine neue Generation Söhne Mannheims vor sich, was die anderen Gäste mit stehenden Ovationen feierten. Am meisten feierten sie letztendlich aber Neil Palmer, Ralf Gustke - und Xavier Naidoo. Mit dem hatten sie im Admiralspalast ganz sicher das große Los gezogen.

(Die Mutter von Xavier Naidoo war übrigens nicht da. Dafür Thomas Godoj, der einmal bei DSDS einen Song Naidoos interpretiert hatte.)

Hypochonder sind ansteckend
Cordula Stratmann
Von Astrid Mathis

 
Was macht eine Komödiantin, die einen Ratgeber für Hypochonder herausgibt und tatsächlich krank ist, als sie auf Lesereise geht? Darauf gibt es für die Kölner Ulknudel Cordula Stratmann nur eine Antwort. Lesen! Ihren Termin bei Literatur live im Babylon Mitte lässt sie wegen ein bisschen Kehlkopfentzündung und Reizhusten jedenfalls nicht ausfallen. "Bei Komikern kommt´s ja aufs Timing an", sagt die Stratmann und fügt mit bedeutungsvollem Blick hinzu: "Ich hab´s." Und so stellt sie ihr Gemeinschaftswerk mit der Ökotrophologin und Journalistin Marion Grillparzer am Montagabend hustend in Berlin vor.

"Ist dieses Buch ansteckend? Erste Hilfe für Hypochonder" heißt es, und der vielsagende Titel hält, was der Leser von Anfang an befürchtet hat. Das Buch steckt an. Wer vorher nicht schon Hypochonder war, kann bei der Lektüre leicht einer werden. Das jedoch mit lachenden Augen. Allein der angekündigte Reizhusten geht im Babylon sofort reihum. "Ich bin hier der Chefhuster", macht die Komikerin klar und erzählt dem Publikum im folgenden von den wichtigsten Krankheiten, die Mann oder Frau sich einbilden oder bekommen kann. Erstmal das Wichtigste - Flachspüler mit Auffangstufe besorgen! Denn das wird spätestens bei Bedarf der Stuhlprobe äußerst nützlich sein, und die will der Arzt mit zunehmendem Alter immer öfter. Das nur nebenbei, um deutlich zu machen, was den Leser da alles noch erwartet bei der Lektüre.

Cordula Stratmann verfasst Hilferufe an Marion Grillparzer zu jeder Tages- und Nachtzeit, und die um Hilfe Gerufene antwortet. Meistens sachlich, manchmal patzig, aber immer zum Lachen. Gegen die Kopfkissenphobie ihrer Freundin hat sie Konfrontation mit vielen Betten oder eben einen Neoprenanzug als Ratschlag zu bieten. Gegen die Schlafkrankheit, die im August unmöglich Frühjahrsmüdigkeit sein kann, weiß sie auch ein gutes Mittel. Nämlich schlafen. Vielleicht nicht den Kopf im Kühlschrank ablegen für diesen Zweck, rät sie. Blähbauch, Schluckauf und Bronchitis kann Marion Grillparzer ebenfalls aus der Ferne behandeln. Ihre Hühnersuppe mit Allheilwirkung ist sogar vollständig im Anhang abgedruckt. Hühnersuppe, stellt Cordula Stratmann fest, hilft aber nicht, wenn sie sich vorstellt, dass auf Sitzpolstern im Bus, Tastaturen und Telefonhörern Milliarden von Bakterien lagern, denen sie ausgesetzt ist. Und den Reizhusten wird sie während der Lesung auch nicht los. "Haben Sie gemerkt, wie oft ich mich verlesen habe? Unglaublich! Das kommt von den Synapsen, die haben alles zugemacht, und jetzt? Ach, seid bloß froh, dat Ihr nich ick seid", so die Autorin. Mit ihrem Buch lässt es sich jedenfalls gut leben. Man darf sich nur nicht verrückt machen lassen. Und nichts anfassen. Und nicht vor die Tür gehen. Aber wer weiß schon, wer sich nach der Signierstunde mit Reizhusten nach Hause schleppte.

Cordula Stratmann & Marion Grillparzer:
"Ist dieses Buch ansteckend. Erste Hilfe für Hypochonder"
Verlag Gräfe und Unzer 14,90 Euro

Depeche Mode startet Welttournee
Masters of the Universe
Von Astrid Mathis

 
Das Schweigen hat nach zwei langen Jahren ein Ende gefunden. Am Montag machte es die Kult-Synthie-Pop-Band Depeche Mode im Berliner Olympiastadion offiziell. 2009 geht Depeche Mode auf Welttournee. Seit Anfang des Jahres arbeiten Dave Gahan, Martin L. Gore und Andrew Fletcher an dem neuen Album. Und ihre "Tour of the Universe" führt die Musiker in Berlin am 10. Juni genau dorthin, wo sie vor Journalisten und 1000 Fans Montagmittag eine Pressekonferenz gaben. Ins Olympiastadion. Keinen besseren Ort konnten sich die Künstler für die Pressekonferenz denken, hatten sie in Berlin doch viel Zeit verbracht und war Berlin immer sehr freundlich zu ihnen gewesen, begründete Gahan die Wahl. Das Gedränge und die blanken Nerven in den Reihen waren nur ein Vorgeschmack auf das, was sich auf den Konzerten abspielen wird. Gleich sechs Mal haben die Fans in Deutschland Gelegenheit, ihre Lieblingsband zu erleben, in Hamburg, Düsseldorf, Leipzig, München, Frankfurt und eben Berlin. Ob die nächste Live-DVD eine Aufzeichnung von Berlin wird, wie die Fans hoffen, steht noch in den Sternen.

Schwarz gekleidet - wie sonst? - und gut gelaunt betreten die drei Musiker das Stadion und sehen sich einer ebenso wenig farbenfrohen, aber bestens aufgelegten Masse gegenüber. Den Titel des neuen Albums wollen sie noch nicht verraten. Nur so viel: Ein Freund von ihnen hat ihn als sehr arrogant abgestempelt. So war er für sie besiegelt. "Masters of the Universe" vielleicht? Warum nicht?

Um es vorwegzunehmen: Es soll die beste Scheibe werden, die in ihrer besten gemeinsamen Zeit seit Bandgründung entstanden ist. Und sie wird es. Also wie immer. Zwei von den Songs auf der Platte stammen schon jetzt aus der Feder von Dave Gahan, der die Fans 2007 mit seinem zweiten Soloalbum ("Hourglass") begeisterte und dann zu ihrem Bedauern nicht auf Tour ging. Noch mehr Lieder von ihm sollen hinzukommen. "Martin hat auch wieder wirklich phantastische Songs geschrieben. Es wird schwer, auszuwählen und wohl eher ein Triple-Album", meint Gahan. Das Schreiben eigener Texte habe nicht unbedingt sein Leben verändert, fügt er später hinzu, vielmehr sei es die Chance für ihn, etwas Neues zu machen. Ja, nackter fühle er sich dadurch sehr wohl. Wobei - fast nackt wolle er sich sowieso präsentieren, sagt er scherzhaft auf die Frage nach dem Outfit auf der Tour. Natürlich werde Martin irgend etwas Silbernes mit Flügeln tragen und Dave schwarzes Leder. Einen Image-Wechsel wie von der "Exciter"- zur "Touring the Angel"-Tour hat der charismatische Sänger jedenfalls nicht vor, das will er lieber seinem Bandkollegen Martin überlassen. Der wird kurzerhand nach seinen Erlebnissen in den 80er Jahren gefragt, als er noch in Berlin lebte. "Ich kann mich nicht erinnern", gibt er offen zu, "it was a blur." Die Geschichte, in der er einmal nachts mit einem Einkaufswagen den Kudamm entlangfuhr, klingt für ihn jedoch sehr wahr. Ob er mal eine kreative Krise hatte, will ein anderer Journalist wissen. Pause. Dann folgt ein kräftiges "Ja" mit einem ebenso kräftigen Seufzer. Martin L. Gore lacht. Auch Andrew Fletcher kommt hin und wieder zu einem Lachen. Als ein Journalist zum Beispiel moniert, auf der offiziellen Homepage von Depeche Mode stehe nie etwas Aktuelles. Fletcher ist um keine Antwort verlegen und behauptet, die offizielle Website erzähle nur die Wahrheit, und alle anderen Seiten verbreiten eben Gerüchte. Selbst ernste Fragen quittieren die kosmopolitischen, britischen oder, wie Dave Gahan sagt, "kosmonautischen" Bandmitglieder mit einem Schmunzeln. "Was haben die Kreuze im Bandnamen auf dem Tour-Plakat zu bedeuten, wird die neue Platte noch düsterer als alle anderen zuvor?" brennt es einem weiteren Kollegen der schreibenden Zunft unter den Nägeln. Während Dave Gahan von Kunst spricht, erklärt Martin L. Gore trocken: "Ihr Leute denkt einfach zu viel nach." Dass die Bandmitglieder ihre Kinder zwingen müssen, ihre Lieder zu hören, verstehe sich von selbst, so Fletcher.

Allein Dave Gahan ist wenigstens ab und zu Meister der sachlichen Antworten. Als er nach der Energie, der Magie zwischen Band und Publikum bei Konzerten gefragt wird, erwidert er: "Da passiert etwas, das lässt sich nicht beschreiben, es ist wie eine große Feier, und wir brauchen das." Und was unterscheidet diese Tour nun von den anderen? "Wir sehen besser aus", so Gahan lachend. Natürlich soll sie noch besser und schöner werden und sie an Orte führen, an denen sie noch nie gespielt haben, wie Tel Aviv zum Beispiel. Dass kaum irgendwo Zeit für einen Spaziergang bleiben wird, nehmen sie in Kauf. Unerfüllte Träume haben sie als Band jedenfalls nicht, merkt Fletcher an, denn sie sind schon stolz auf das, was sie erreicht haben, diese unerwartete Karriere, diese unglaublichen Konzerte mit den Fans. Es erstaunt sie bis heute.

So viele traurige Lieder und doch so lustige Typen, wie geht das zusammen? fragt am Ende ein Journalist ratlos. "Wir sind Comedians. Die sind ja auch schwer depressiv", stellt Dave Gahan klar. Dann ist die Show zu Ende.

Bis zum nächsten Wiedersehen im Olympiastadion. Dorthin kommen die Fans am 10. Juni allerdings sicher nicht, um Witze zu hören, sondern, um die "Tour of the Universe" zu erleben. Die beste Depeche Mode-Tour, die es je gab.

So schmeckt die Einheit
"Deutschlandrundfahrt" aus Potsdam
Von M. Gänsel

Am gestrigen Samstag lud das Deutschlandradio Hinz und Kunz (Eintritt frei) ins Kabarett Obelisk in der Charlottenstraße in P, um diesmal von dort die jeden 2. Samstag live stattfindende „Deutschlandrundfahrt“ zu senden. Der „bundesweit“ (nicht „national“! [U.D.]) zu empfangende Sender mit seinen Programmen Deutschlandradio Kultur und Deutschlandfunk ist dem einen oder anderen sicher schon im Autoradio dazwischengekommen, wenn es heißt: „Berlin - - - - - - Inn Berliin hat der Fraktionsvooorsitzende...“ Die Pausen, der ruuuhige Duktus der Nachrichtensprache wirken zeitlos vertraut. Und auch die viel gesuchte und oft gefundene Nische im Programm hat uns bereits das eine oder andere Mal mit einem Hörspiel erwischt, nachts, „wenn die Autobahnen bluten“ (HRK).

Die „Deutschlandrundfahrt“ ist ein einstündiges Format, das die jeweils ausgewählte Stadt, den Ort der Live-Sendung, vorstellt und deren Bild mit einem bunten Strauß an Intverviewpartnern so blumig und duftend wie möglich zu gestalten versucht. Dem verstockten Hörer sollen fremde Orte anheim gebracht werden, auf dass sie wenn nicht gleich hinfahren, so doch ein bisschen Gnade vor Recht walten lassen. Gießen, Prenzlau, Würzburg – der unterschätzten Orte sind viele.

So strömte denn gestern ein Publikum in die „Räume“ des Kabaretts Obelisk, das dem Sujet durchaus angemessen wirkte. Frauen und Frauen und Männer jenseits der sechzig kamen im ausgewählt aufgebrezelten Look. Viele Frauen sahen aus, als kämen sie zum 70. Geburtstag der Freundin. Viele Männer sahen aus, als hätten sie nur widerwillig den heimischen Schreibtisch (Eiche) verlassen, ihr Rauchgerät und den guten Füllfederhalter eben zur Seite gelegt und das antik wirkende Radiogerät ausgeschaltet, um Inge einen Gefallen zu tun. Aber jetzt waren sie hier und wollten ALLES – wie die Frauen auch. Es herrschte eine lippenverkniffene, angesichts einer Radio-LIVE!-Sendung leicht erregte, im Grunde nur sich selbst gegenüber wohlwollende Abwartehaltung, die sich an verschränkten Armen und hochgerecktem Kinn ablesen ließ. Alles pensionierte Lehrer, Wohnungbaugesellschaftsbeamte, Ossis.

Es folgten drei Veranstaltungen:

1) Das Vorprogramm. Noch nicht „on air“, stellte Moderator Olaf Kosert das Deutschlandradio vor,
Fragen aus dem Publikum erlaubt, ja erwünscht!

2) Die Sendung, redaktioneller Teil: Verschiedene Interviews zu verschiedenen Potsdamer Highlight-Themen.

3) Gleichzeitig mit 2), musikalische Einlagen des Kabaretts Obelisk mit den ProtagonistInnen Gretel Schulze, Andreas Zieger und Helmut Fensch.

Im Gegensatz zu vergangenen, schönen Zeiten braucht der Ostdeutsche heute, wenn er sich sicher fühlt, keine Sekunde Anlaufzeit mehr, um seine ganz persönliche Meinung vorzubringen. Das Vorprogramm geriet binnen Sekunden zur Lehrstunde für Gesellschaftsentwürfe. Während aus dem Publikum permanent im Anklageton formulierte persönliche Befindlichkeiten präsentiert wurden, retournierte die Bühne (schon nach kurzer Zeit musste Redakteur Ulf Dammann einspringen) mit Fakten, Studien, Zahlen. Und weil Herr Dammann ein alter Hase ist und seine Hausaufgaben weidlich gemacht hatte, gab es zu den Fakten, Studien und Zahlen auch immer ein Bauchstreichelchen für den Fragenden. Beispiel?

Mann: „Ich höre morgens immer Deutschlandfunk und also die Nachrichten alle dreißig Minuten, ich meine das ist IMMER DASSELBE, das GEHT MIR SO AUF DIE NERVEN, wenn ich da sechsmal die gleichen Nachrichten höre! Das KANN doch nicht sein!“
Nachdem Herr Dammann auf die Königsdisziplin Morgenstrecke und den NORMALEN Hörer, der die Nachrichten maximal zweimal hört, weil er dann ARBEITEN geht, hingewiesen hat, knufft er den Delinquenten sprachlich in die Hüfte und nasekräuselt „Sie hören uns eindeutig zu lange“ hinterher, auf dass sich der so Geknuffte mit einem die Mundwinkel nach unten ziehenden Bescheidenheitsgrinsen zurücklehnt, vonwegen: „Ich kleiner Schelm, da höre ich als einziger so lange, irre.“

Auch das bezahlte Kind („Immer kommt die Kindersendung, wenn ich noch in der Schule bin.“) und die sich selbst etwas vergessene Mittfünfzigerin aus der letzten Reihe („Warum denn nicht mal mehr Kabarett abends, immer diese klassische Musik!“) werden von Dammann derart zurechtstatistikt UND gebauchwinselt, dass Redakteur und Moderator am Ende eine eitel wohlwollende Menschentruppe in die Live-Sendung folgt.

Der redaktionelle Teil der Sendung kann kaum beanstandet werden, die Interviews sind interessant („Tarantino ist ein Besessener, der interessiert sich nicht für Stadt und Umfeld und so, nur für seinen Film.“ – Henning Molfenter, Produzent und Geschäftsführer Studio Babelsberg Motion Pictures), lustig („Ich hab kein Privatleben.“ – Christian Klandt, Regiestudent, einsneunzig, vollschwarz gekleidet, Leder oben, Schmuckstiefel unten) und geradezu reizend („Ja, also sein Interesse galt jetzt nicht vorrangig Frauen.“ – Dr. Samuel Winter, designierter Direktor der Schlösser und Sammlungen in der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg). Das Publikum ratzte zwischendurch mal weg, blieb aber generell am Ball, klatschte energisch und steigerte sich bei Herrn Klandt sogar wieder in die Pogromstimmung des Vorprogramms, um durch mahnende Zwischenrufe die Titel der besprochenen Filme zu erfahren.

Das Schlimmste aber geschah zwischen diesen Interviews, ganz am Anfang und ganz am Ende der Sendung. Immer wieder, zum entgrenzten Entzücken des Publikums, nahm der eine eine Gitarre, setzte sich der andere ans Klavier, kam die dritte in die Mitte. Der harte Kern des Kabaretts Obelisk ließ sich die Relativierung von Information ins Bodenlosdumme und Brüllige ein ums andere Mal nicht nehmen. Nach anfänglichen Berührungsproblemen („Wir konnten nach der Wende am Geruch erkennen, ob mehr Wessis im Publikum saßen. Hmmm, die rochen so gut.“) hatte die Truppe das Publikum mit ein, zwei saftigen „Die da oben, wir hier unten“-Schunkelliedern wieder auf Kurs. Die Arme der Klatschenden wurden immer weiter gehoben, bis sie am Ende schräg gen Raumdecke standen, dem 3er-Verbund zu huldigen.

Moderator Kosert stand während der Darbietungen immer hinten mittig an die Deko gelehnt und nur Leute, die ihn wirklich gut kennen, könnten sagen, was dieses Lächelgrienen zu bedeuten hatte.

Es ist ja aber auch wirklich wahr. Bei Guido Westerwelle KANN man nur aufs Schwulsein anspielen, ein Lied von Funny van Dannen SINGT man eben so, als seis das eigene, die Pendlerpauschale MUSS man nicht verstehen, um sie Scheiße zu finden. Wie man überhaupt nichts verstehen muss, um etwas Scheiße zu finden. Wir sind dagegen! Jawohl! Ihr habt ja so Recht! Wenn das Wort „Stadtschloss“ fällt, klatschen wir! Und pfeifen! Wir sind – DAFÜRDAGEGENALLES! Allein bei der einzig in Ansätzen gelungenen Satire auf den türkischen Jungen, der nicht bastelt, konnte man eine Verwirrrung im Publikum beobachten, das seine salonrassistischen Ressentiments nicht mit der im Prinzip richtigen Entlarvung solch idiotischer Anklagen verbinden konnte, am Ende aber trotzdem wie gewohnt und beliebt frenetisch applaudierte. Jawohl! Ihr habt Recht! Womit immer!

Man darf gespannt sein, was mit dem Kabarett passiert, wenn diese Menschen nicht mehr sind. Wachsen solche Leute nach? Die ca. zehn Menschen im Publikum, die unter vierzig waren, scheinen das nicht zu wollen. Gibt es dann kein Kabarett Obelisk mehr? Wäre das schlimm?

Der Hörer der gestrigen „Deutschlandrunfahrt“ jedenfalls musste eine harte Nummer ertragen. Nach jeder wie beschrieben interessanten Wortmeldung gab es immer, IMMER eine Nummer der Kabarettisten, bei denen Regler und Anspruch um Etliches nach unten geschoben werden mussten. Es folgt ein mühes Heben auf inhaltlich gefüllte Ebenen im nächsten Interview. So entstand beim Wuppertaler wahrscheinlich ein Potsdam-Bild, das so falsch gar nicht ist: Viele tolle Sachen, viele neue Sachen, viele internationale Sachen. Und Menschen, an denen das alles spurlos vorüber geht.

Gib mir am Arsch
Rosenstolz und die Diddl-Maus
Von M. Gänsel

Ah, ich liebe Berliner U-Bahn-Fahrer. In welcher Stadt tönt es kurz vor der Abfahrt durch den gesamten Zug: „Zieh deinen Arsch ein, Kolleje“?

Außerdem gibt es auch noch das U-Bahn-Fernsehen. Klasse. Viele Informationen erreichen mich als erstes in der U-Bahn: Der Tod von Herrn Dörflein, der Rücktritt von Herrn Huber, das Geleitwort Herrn Wowereits zur neuen Rosenstolz-CD.

Wie? Was? Mein Regierender quatscht Senf zur neuen Rosenstolz-CD?

Vergeblich warte ich auf seine Britney-Spears-Kritik, seinen Eindruck vom neuen Walser oder eine knallharte Lobhudelei auf Jonathan Meese. Nee, nix da. Nur Rosenstolz. Oder, aber woanders: die Nick.

Nun kann sich Rosenstolz wahrlich auf die Fahnen schreiben, seinen / ihren Ursprung in dem zu haben, was von innen gern „die Szene“ genannt wird. Hier sprach sichs rum, hier strömten die Menschen, hier füllten sich die Kneipen so lange, bis Säle her mussten. Wahrscheinlich stand Wowi schon Feuerzeug schwenkend bei Rosenstolz in der ersten Reihe, als wir noch mit der Trommel um den Weihnachtsbaum...

Deswegen geht das natürlich klar, wenn der was zum neuen Album zu sagen hat. Bands, die bei „Nur die Liebe zählt“ oder „Schlag den Raab“ auftreten, disqualifizieren sich dadurch ja nicht für Bürgermeister-Beachtung. Zumal der Klaus den beiden Barden einen „konsequent verfolgten Weg“ (aus dem Gedächtnis zitiert) bescheinigt, und da spricht er, alles, was Recht ist, die Wahrheit.

Denn so sieht Erfolg aus in Deutschland. Wenn du richtig, richtig Geld verdienen willst, musste Diddl-Maus. Sonst nix.

Und also heißt der aktuelle Hit „Gib mir Sonne“, nicht „Schlampenfieber“.

Die Schnittmenge bei „Gib mir Sonne“ ist einfach größer. Weißte.

Und also kann man auf der wirklich schicken Website erst einmal seine Stimmung einstellen, damit sich die Site mir, MIR, anpasst, weil ich, ICH, im Vordergrund stehe und und kaufen kann man dies und das und T-Shirts Tassen ein Lied also ab 1,29 wenn das kein Schnäppchen –

Kommerzialisierung, Opportunismus und all die ganze Scheiße, die Leuten vorgeworfen wird, die angeblich mal von „unten“ kamen und nur einer kleinen Schar Anbetender bekannt waren, sind wirklich unfaire Vorwürfe an Menschen, die einfach nur ihren Job machen. Musiker machen Musik. Rosenstolz macht Musik. Und wenn sich plötzlich Freundschaftsbändchen ins Publikum und haarsträubende Rechtschreib-Abenteurer ins Gästebuch schummeln, ist doch bitte nicht die Musik Schuld. No? Wir wollen das nicht vertiefen.

Wir wollen nur die Geradlinigkeit einer Diddl-Maus hervorheben, die da seit achtzehn (sic!) Jahren weder an Publikumshomogenität noch an inhaltlichen Prämissen eingebüßt hat. Die Diddl-Maus will verkaufen, Geld verdienen – und sonst gar nix. Und tut eben das im Geschäft und auf ihrer etwas Angst machenden Website auch konsequent. Bravo.

Herrn Wowereit seien o.g. Worte des U-Bahn-Fahrers innig ans Herz gelegt.

Rosenstolz – hat die Bahn verpasst. Aber so richtig.

© POTZDAM 2008