Geisterbahnhof Guben
Von Mathias Deinert
"Hier Guben, hier Guben!" tönt es zackig wie zur Kaiserzeit aus den überalteten Lautsprechern der grenzstädtischen Bahnhofsanlage und versucht mit selten gewordenem Charme dem ankommenden Reisenden, dessen Gesicht beim Anblick der ihn umgebenden Backsteinhölle zur Larve erstarrt, über den ersten kurzen Schock hinwegzuhelfen, weil er HIER sicher nicht hin wollte, HIER nicht, überall, nur HIER nicht hin, in diese abendlich menschenleere, immer trübe grenzhalbierte Stadt, deren geballter Hass, wie jedenfalls überall nachplappernd zu hören ist, auf alles Auswärtige gerichtet scheint...
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