Oben: Dauerwellchen, gern auch Schüttelfrisur, ist so praktisch. Dazu weißes Blüschen, drüber Strickjäckchen, das einige Fragen offen lässt. Unten: immer Hosen, Bundfalte oder, Härtefall: Leggins. Ganz unten: Schühchen, vorn spitz, Absätzchen, rot gern oder rosa. Das ganze mit satten 10 bis 15 Kilo Übergewicht. Also ohne Übergewicht geht's nicht. Weil: Sie steckt rein. Das Blüschen. Ins Höschen. Und also sehen wir sehr sehr deutlich, was das Strickjäckchen nicht zu verdecken vermag, ja gar nicht verdecken soll offensichtlich: Die Wanne. Den Bauch. Die 10 Kilo zuviel. Gekrönt sehr gern von einem billigen Gürtel mit wilder Drachen-Applikation. Vorn also diese hässliche Wanne, schön ausgestellt durch reingestecktes Blüschen und drübergezwungenen Gürtel. Hinten Elend: Schlüpferrand quillt durch beigefarbenen Hosenstoff. Die Hose knisterte, würde man sich überwinden sie anzufassen. Das ganze Persönchen riecht eingepackt, das Blüschen ist ärmellos und verhindert gar nichts, wird das Strickjäckchen ausgezogen, bekommt das Elend einen Namen und heißt Wabbeloberarme. Inklusive Schwitzefleckchen, die Menopause brüllt ihr Dasein in die Welt.

Sie können nichts dafür? Oh doch, meine Damen und Herren. Sie müssen nicht reinstecken, sie können auch drüberhängen lassen. Das macht wenig gut, aber viel besser. Wo steht, dass sie reinstecken sollen? Warum sind sie gern zwischen 40 und 50 Jahre alt? Wieso gehen und stehen sie immer so extra gerade, das Jäckchen mit einer Hand, die in die Hosentasche gequält wird, nach hinten gezwungen, damit man es noch besser sieht. IHN noch besser sieht - den BAUCH?!

Interessanterweise ist es hier egal, ob die Dame dem Osten oder Westen entspringt, einzig sozial lässt sich das Phänomen ein wenig eingrenzen: Es sind die mäßig reichen, gern goldbebrillten (Fielmann!) Damen, die ihren Kuchenbauch so selbstbewusst herzeigen; die Kleidung ist nicht preiswert, nur geschmacklos. Warum? Sind sie stolz auf ihre Wampe? Auf den Gürtel? Auf das Ende der Fruchtbarkeit? Ich will es nicht wissen.

Bitte steckt nicht mehr rein!
Oh ihr dickichten Frauen! Bitte
steckt nicht mehr rein!
Ach hört auf zu versauen,
Das was eh schon versaut!
Oh wir flehen euch an,
Ja wir rufen es laut:
Ach Ihr seid doch kein Mann!.