"Hurra! Wir haben ein LesBisSchwules
Referat!" freut sich das linke Mitteilungsorgan REVOLTAIRE
des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses (AstA) der Uni Potsdam
in einer seiner zurückliegenden Ausgaben - doch niemand
weiß so recht, welche Umstände so ein Referat nötig
machten, wie genau sein Aufgabenbereich aussieht und worauf
es abzielt.
Wozu braucht unsere Universität ein
LesBiSchwules Referat? "Eben weil diese Frage auftaucht,
könnte ich jetzt antworten," glaubt sich das Fräulein
Zeiske, schwullesbische Referentin, spitzfindig aus der Affäre
gezogen zu haben. Und nach diesem Totschlagargument, mit dem
man genau genommen alles (vom Hexenbad bis zur Reichsfluchtsteuer)
rechtfertigen kann, schmunzelt die Referentin nur erhaben: "Die
Tatsache, dass die Arbeit eines LesBiSchwulen Referates angezweifelt
wird, zeigt doch schon, dass es an unserer Uni noch der Enttabuisierung
und der Sensibilisierung bedarf." Ich hingegen glaube,
es zeigt schlicht, dass Zweifel unter den Studenten bestehen
bezüglich der Sinnhaftigkeit eines solchen Kropfes.
Dass es vielleicht gerade unter Studenten
nicht nötig ist, Aufklärungsarbeit zu leisten, sieht
Fräulein Zeiske ein: "Zwar stellt die Uni einen relativ
neutralen Ort innerhalb Potsdams dar, an dem es möglich
ist, offen zu leben; aber trotzdem kann es auch hier zu Angriffen
und Diskriminierungen kommen." Da mag sie Recht behalten,
die selbsternannte Schutzmantelmadonna: angefeindet kann jedermann
überall werden, sogar als Schwuppe innerhalb der Schwuppenschaft.
Seltsamerweise aber ist SIE es, die pausenlos anfeindet und
sich ihre Arbeitsgrundlage herbei argumentieren will. So beantwortet
sie tatsächlich Leserbriefe, indem sie auf die Frage, warum
sich ausgerechnet Heteros (für die es kein Referat gibt)
für so ein LesBiSchwules engagieren sollten, erwidert:
"na, es verbirgt sich dahinter doch nicht etwa noch ein
kleines Vorurteil?" Ob oder ob nicht - Sandra Zeiske wird
sie alle finden und entlarven! Ha!!
Wie genau will sie Toleranz und Akzeptanz
vermehren, wenn Leute wie ihresgleichen stets auf eine Sonderbehandlung
pochen? Solche Antworten bleibt sie uns schuldig. Naja, immerhin
gibt's Geld, um "Partys im NIL-Keller" zu organisieren
und die zugeteilten Räumlichkeiten am Neuen Palais während
der Sprechzeiten besetzt zu halten. Dazu sei angemerkt, dass
es dort faktisch keinen Zulauf gibt - woraufhin ich mit meinem
hochschulpolitischen Unverstand spekulieren würde, es gäbe
keinen Bedarf. Fräulein Zeiske hingegen sieht die "betroffenen"
Studenten noch nicht genug aufmerksam gemacht - und großen
Bedarf für weitere Enttabuisierung!
Haben denn anders liebende Menschen besondere
hochschulpolitische Interessen? Ich glaube nicht. Stattdessen
glaube ich, man verwechselt hier private Wünsche mit hochschulpolitischen
Belangen. Tolle "Partys im NIL-Keller"
pah!
Also ich höre spätestens an dieser Stelle, Fräulein
Zeiske, hinsichtlich deiner Interessen die Nachtigall trappsen!
Ich wünsche nur: Feiert schön (
und macht's
MIT)!
P.S. Liebe Sandra! Du wirst dich fragen,
wieso ich so sehr gegen die besondere Herausstellung so genannter
SchwulLesBischer Interessen im Rahmen einer Hochschulpolitik
bin, und du wirst von mir die selbe Antwort erhalten, mit denen
du sämtliche Zweifler abgespeist hast, die sich reinen
Gewissens nach der Daseinsberechtigung eures Referats erkundigt
haben:
Allein schon die simple Tatsache, dass eine
solche Frage in dir aufkommt, zeigt mir doch, wie wichtig eine
harsche Gegenrede ist!
|