Sven Petke ist nicht schwul
... und das ist auch gut so
Von Markus Wicke


Homophobie hat endlich wieder einen Namen: Sven Petke; der Brandenburgische CDU-Parteivize bestätigte mit seiner jüngsten Äußerung zu eingetragenen Lebensgemeinschaften homosexueller Paare wieder einmal mehr seinen Ruf als konservative Parolenmaschine zur geistigen Grundversorgung unaufgeklärter Wählerschichten. Der äußerlich so biedere Heterosexuelle ließ verkünden, dass brandenburgische Standesämter wohl nicht der rechte Ort seien, um die Schließung der sogenannten "Homo-Ehe" zu vollziehen. Es könne nicht angehen, dass dort "um neun Uhr Paul und Paula heiraten und um 9.15 Uhr Horst und Horst", wird Petke in der Presse zitiert.

Wir sind nun ganz gespannt, wo er diese für ihn und seine kleine geistige Gemeinde unappetitliche Angelegenheit sonst erledigt haben möchte. Im Grünflächenamt (der Schwule macht's ja gern im Park)? In der KFZ-Zulassungsstelle (mit anschließender eindeutiger Kennzeichnung)? Oder haben wir den Christdemokraten Petke gänzlich missverstanden? Fordert er stattdessen eine feierliche Besiegelung einer homosexuellen Lebensgemeinschaft in der Kirche?

Sei's, wie es sei. Petkes Absicht ist klar: Ein politischer Appell an all jene armen Kreaturen, die Schwule und Lesben, die sich Ihre Veranlagung sicher nicht ausgesucht haben, immer noch als "unnormal" und "anders" empfinden.
Und noch eines ist offenkundig:

Sven Petke ist nicht schwul, und das ist auch gut so.

© POTZDAM 2001 - Markus Wicke