Am Sonnabend war ich auf der BUGA! Na gut,
ich gebe es zu: nicht das erste Mal. Als stolzer Besitzer einer
Dauerkarte schaue ich ab und zu mal rein, mal sehen, was es
Neues gibt. Außerdem will ja jeder Besuch sofort "Auf
zur BUGAAAA" (deshalb auch die Dauerkarten).
Davon mal abgesehen, dass 5 DM für eine BUGA-Broschüre
unverschämt sind, besonders dann, wenn man nirgends anders
eine Karte vom Gelände auftreiben kann, gefällt es
mir auch ganz gut.
Von diesem Mal (und vielleicht den nächsten
Malen?) abgesehen.
Ich war mit den Schwiegereltern da. Blumenbegeistert
wie sie sind und beeindruckt von der Biosphärenhalle, wollten
sie gleich mal rein da. Los ging's.
Wir traten ein und folgten sofort den Schildern "Rundweg".
Treppe hoch und über die Brücke. Die war ein wenig
wackelig, aber meiner Schwiegermutter wurde nur ganz wenig schlecht.
Glücklich auf der anderen Seite angekommen (auch die kleine
Dusche durch die Beregnungsanlage war ganz angenehm), hielten
wir Ausschau nach weiteren Wegweisern. Sollten wir nun nach
links in einen dunklen Raum oder nach rechts einen Weg entlang,
der nach unten führt? Aha, da ging's weiter, ein Schildchen
wies den Weg: ab in den dunklen Raum mit Geräuschen und
Fernsehern.
Sackgasse! Oder doch nicht? Nein, da ist
ja noch ein Fahrstuhl, mit dem muss man also nach unten. Gesagt,
getan, der Fahrstuhl wird gerufen, die Tür geht auf und
es strömen Leute heraus. Warum eigentlich, na ja, auch
egal.
Wir steigen ein und fahren nach unten.
Weiter geht's dem Rundweg hinterher. Woher
kommen all diese Menschen auf der Gegenfahrbahn? Haben wir irgendein
Schild übersehen?? Oh, eine ganze Reisegruppe von vorn,
ein Ellenbogen in meiner Seite, ein grimmiger Blick eines älteren
Herren: "Die jungen Leute müssen wieder Geisterfahrer
spielen!" Mein Blick zurück: "Ich bin richtig,
schau Dir doch die Schilder an!". Rascher Blick zum nächsten
Schild, ja ich habe Recht, wir sind auf dem vorgeschriebenem
Weg. Ha!
Wieder eine Reisegruppe von vorn, puh vorbei,
wir sind unter dem Wasserfall. Hier ist ein wenig mehr Platz,
eine Ruhepause ist nötig.
Nach 5 min stürzen wir uns wieder in
das Abenteuer. Jetzt weiß ich, was es heißt, gegen
den Strom zu schwimmen. Meine Frau und meine Schwiegermutter
sind völlig fertig. Es wäre zwar noch Einiges zu sehen,
aber die Aussicht, uns noch durch die drei nächsten Reisegruppen
zu drängeln, ist nicht besonders berauschend. Na gut, da
ist ein Ausgang. Auf dem Weg dahin höre ich noch eine Bemerkung
aus einer Reisegruppe: "Der Rundweg zeigt jetzt ja in die
andere Richtung, sind wir irgendwo falsch gegangen?" -
Bleibt jetzt nur die Frage: Sind die Schilder
nicht auffällig genug oder ist der Analphabetismus in Deutschland
doch so verbreitet? Man KÖNNTE natürlich den nach
unten führenden Weg absperren, so war es nämlich bei
meinem ersten Besuch auch. Aber dann würden sich die Massen
ja nur in eine Richtung bewegen. Vielleicht heißt die
Devise aber auch, nach Goethes Faust: "Solch ein Gewimmel
möchte ich sehen..." Die BUGA-Mitarbeiter wollen sicher
auch ihren Spaß...
Wer lesen kann, ist klar im Nachteil. Aber
viel Spaß immerhin.
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